DIY, Mama
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Schwofen vorm Ofen

Schwofen vorm Ofen: Teig in die Pralinenförmchen manschen. Foto: Julia Marre

Man nehme 300 Gramm Dinkelmehl, 175 Gramm Butter, eine Hand voll gemahlener Mandeln, ein Kind und eine Kamera – und schon kann das Abenteuer beginnen. Backen mit Kindern ist nicht nur Nervenkitzel für Putzteufel oder ein schnell improvisiertes Spiel, das lange spannend bleibt. Sondern auch ein sehr dankbares Foto-Setting inklusive Schwofen vorm Ofen – bei dem sogar noch eine leckere Belohnung rausspringt.


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Dokumentation mit Dinkelmehl

Am liebsten mag ich Kinderfotos, die etwas dokumentieren. Die Kinder in Action zeigen, während sie die Welt um sich herum völlig vergessen – und spielen. Fotos, auf denen nicht posiert wird. Fotos, die einfach so aus der Situation heraus entstehen. Gemeinsames Backen macht enorm Spaß. Und dabei lassen sich wunderbare Aufnahmen schießen. Alles, was Du brauchst, ist eine Ausgangssituation, die Dein Kind spannend findet: einen Klumpen Keksteig zum Beispiel. Nora hat sich auf unser Backen besonders gefreut, weil sie schon in der Weihnachtszeit ständig auf dem Küchenhocker stehen und helfen durfte. Außerdem hat der Weihnachtsmann einige Kinder-Backutensilien gebracht, die wir nun endlich zusammen ausprobieren konnten: ein kleines Nudelholz, eine kleine Backschale und Keksförmchen. Und natürlich hat sie Erfahrung mit Torte. Kaum war der Teig ausgerollt, habe ich mir die Kamera geschnappt. Natürlich hat auch die etwas Mehl abbekommen, aber das gehört zum Backen nun mal dazu.

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Schwofen vorm Ofen

Nora hat den plattgedrückten Teig Stück für Stück genascht. Mit dem Förmchen immer wieder übereinander Figuren hineingedrückt. Mit dem Nudelholz alles noch dünner gerollt. Um dann Teigkugeln zu formen, die sie in ihre Pralinenförmchen gelegt hat. Dankbare Motive gab es also mehr als genug. Also bin ich permanent um Kind und Krümel herum getänzelt, hier hochgeklettert und da auf den Zehenspitzen gehüpft, habe hier einen Ausfallschritt über Teigreste gemacht und da eine Drehung. Und während sich die Küche mehr und mehr in eine Mehlwüste verwandelt, der Teig auf den Fußboden bröselt und das Kind im Gesicht aussieht wie ein ungewaschener Kokser, füllt sich die Speicherkarte auf der Kamera. Und der Ofen. Das nächste Fotobuch kann kommen!

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Das Beste am Backen mit Nora: ihr Putzfimmel. Kaum waren die Backbleche voller Kekse im Ofen verschwunden, schnappt sie sich einen feuchten Lappen und fängt an zu wischen und zu fegen. „Igittigitt, Mama!“ sagt sie dann, „alles voll dreckig!“ Und ist schon wieder in ihre Welt versunken.

Fünf Tipps für lebhafte Backfotos:
  • Sorge für viel Licht in der Küche: Stell den Küchentisch zum Backen ans Fenster. Keine Lampe der Welt kann Tageslicht ersetzen.
  • Keine Angst vor Mehlstaub: Leg die Kamera ruhig auf die Arbeitsfläche, um ganz nah dran zu sein. Das bisschen Mehlstaub wird sie nicht kaputtmachen.
  • Bleib auf Augenhöhe: Geh in die Knie oder setz Dich auf einen Stuhl, sodass Du mit Deinem Kind auf Augenhöhe bist. Je näher du dran bist, desto schöner werden die Bilder.
  • Fotografiere ein paar Details: einen mit Teig verschmierten Mund, Mehlfinger auf dem Nudelholz oder die kleinen Finger am Förmchen.
  • Wechsle die Perspektive: Stell Dich auf einen Stuhl, um die ganze Szenerie von oben abzubilden. Stell Dich gegenüber oder mach Bilder von hinten, die Dein Kind in Aktion zeigen.

 

Und das Rezept:

Wir haben Schokoladenkekse gebacken, kinderfreundlich ohne Ei im Teig, sodass bedenkenlos genascht werden kann:

300 g Dinkelmehl
50 g gemahlene Mandeln
5 TL Kakao
100 g brauner Zucker
3 EL Sahne
175 g Butter
Alles verkneten und für mindestens 60 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Kannst Du gut auch abends vorbereiten, wenn Ihr am nächsten Vormittag backen wollt. Den Ofen auf 160 Grad Umluft vorheizen, den Teig so dünn wie möglich (2 Millimeter) ausrollen und ausstechen. Backzeit: 10 Minuten.

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