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Allein unter Törtchen – als einzige Mama beim Kindergeburtstag

Kindergeburtstag

Ich habe es getan. Schon wieder. Ich war beim Kindergeburtstag mal wieder die einzige Mama, die bei ihrem Kind gluckte. Weil Nora mit ihren fünf Jahren so ungern allein zu Partys geht – das ist unsere offizielle Version. Weil ich total auf Kindergeburtstage stehe – das ist der tatsächliche Grund.

Warum es sich immer lohnt, als Mama einen Nachmittag bei einem fremden Kindergeburtstag zu verbringen

Es gibt viiiiiele gute Gründe, Dein Kind zum Kindergeburtstag zu begleiten. Nicht nur, weil Du damit anderen Eltern in die Karten schauen kannst. Oder dadurch die verrücktesten Indoor-Spielplätze, die gestyltesten Bauernhöfe und die aufgeräumtesten Wohnzimmer anderer Familien crashen kannst. Nein, es beruhigt auch ungemein, zu sehen, dass andere Mütter vor dem 15-Uhr-Anpfiff genauso zittrig sind, genauso übernächtigt wegen der vierstöckigen Torte und hilflos, wenn ein großer Streit ausbricht und das Geburtstagskind in Tränen ausbricht. Ja, das gibt es tatsächlich bei fast jeder Party mal.

 

Deshalb bin ich gerne beim Kindergeburtstag dabei
Du kannst prima Mäuschen spielen

Einfach mal dabei sein, wenn Fünfjährige denken, sie wären unter sich. Wer träumt nicht davon?! Kindergeburtstage sind ein bisschen wie die Dating-Show „Love Island“, nur für Vorschüler. Amüsier Dich, wenn der hübsche Tim die kleine Suse anbaggert. Beobachte, wie Dein Sohn mit der zickigen Emmi flirtet und dann doch lieber Marie auskitzelt. Besonders die Dialoge solltest Du Dir nicht entgehen lassen! Flirten kann so einfach und vergnüglich sein, wie Max und Ella es vormachen: „Ich mag gerne Fernsehen!“, sagt sie, „und du?“ – „Echt??? Ich auch!“ Mach Dich unsichtbar und genieß das Kinder-Universum!

 

Du kannst die besten Ideen sammeln

Spar Dir diesmal bitte die stundenlange Recherche bei Instagram und Pinterest. Anregungen für den nächsten Kindergeburtstag kannst Du auch gleich hier vor Ort sammeln. Was klappt gut bei der Party? Welcher Programmpunkt ist überflüssig? Wie hübsch sieht das Kuchenbufett aus? Wie viel Deko muss tatsächlich sein? Brauchen Kindergartenkinder wirklich so viele teure Geschenke? Und worüber würde sich Dein Kind bei seinem Geburtstagsfest auch freuen? Sammle Ideen, wenn Du schon einen Nachmittag lang dezent lächelnd zwischen 1,20 Meter großen Kakaotrinkern und fremden Eltern verbringst. Oder werde guten Gewissens zum schockierten Gaffer: Manche dreistündige eventisierte Wahnsinns-Mottoparty ist bestimmt genau so, wie Du es nie machen möchtest.

 

Mal ehrlich: Schüchternheit ist cool

Dein Kind traut sich noch nicht allein auf einen Kindergeburtstag? Na und?! Freu Dich darüber! Und sieh es als Kompliment, dass Du dabei sein müusst-darfst-kannst-sollst. Auch wenn Dir ein freier Nachmittag gelegen wäre und Du bessere Ideen hast, als am Kindertisch in einem fremden Wohnzimmer zu hocken. Nichts ist schlimmer als vertrauensselige Kleinkinder, die sich allen und jedem anvertrauen. Umso besser, dass Dein Kind zu Dir eine starke Bindung hat und Dich dabeihaben möchte.

 

Praktiziere therapeutisches Putzen

Putzen soll, glaubt man leicht fragwürdigen Studien, therapeutische Wirkung haben. Immerhin kann es kontemplativ sein! Ach so…Du kommst zuhause leider nur selten dazu? Kein Problem. Wenn Du inmitten einer Horde Kindergartenkinder in einem fremden Haushalt sitzt und Däumchen drehst, solltest Du Dich mit dem Handfeger und dem Tischstaubsauger verbünden. Denn überall fallen Schokoladenstreußel, Perlen, Konfetti und Kuchenkrümel herunter. Außerdem gibt es Berge an Geschenkpapier wegzuräumen und Pommes zu servieren. Mach Dich ein wenig nützlich, dann vergeht die Zeit schneller. Und immerhin fühlst Du Dich dann nur noch halb so überflüssig.

 

Du darfst gerne mitfuttern

Wenn es bei Kinderpartys eines gibt, das ich liebe, dann sind es zuckersüße Küchlein, niedliche Torten und viel zu viele Süßigkeiten. Stoß mit der Gastgeberin mit einem Pott Kaffee an und schlemme Dich durchs Kuchenbüfett. Wer nebenbei ein wenig beim Aufräumen hilft, kann das auch ganz ohne schlechtes Gewissen tun. Meist schafft Dein Kind ja ohnehin nicht all das, was es sich auf den Teller geschaufelt hat. Genieße also Smarties, Schokoladen-Cupcakes und Gummibären. Und halte eine unschlagbare Ausrede bereit: Wenn Du beim Naschen hilfst, trägst Du schließlich aktiv dazu bei, dass das Karies-Risiko der Kinder minimiert wird! Wer wird Dich da schräg ansehen…?

 

Sei noch einmal Kind

Mal ehrlich: Wann warst Du denn zuletzt auf einer Motto-Party, auf der Einhörner durchs Wohnzimmer galoppiert und Meerjungfrauen im Planschbecken geschwommen sind? Wann durftest Du mal die Süßigkeiten aufsammeln, die aus einer Piñata gefallen sind? Und wann standest Du Seifenblasen pustend und fangend im Garten? Und Deine letzte Schnitzeljagd… ist doch auch schon viel zu lange her. Ebenso wie „Reise nach Jerusalem“-Spiele. Also werf Deine Hemmungen über Bord und mach mit. Hat nicht auch Jennifer Garner im Hollywood-Film „30 über Nacht“ gezeigt, wie wichtig es ist, sich die kindliche Freude zu bewahren? Die Gelegenheit ist günstig. Denn nun kannst Du bei der Schnitzeljagd mitfiebern, mit dem hübschen Vater von Jonas Luftballon-Engtänze aufführen und ausgelassen mit Konfetti schmeißen. Nur nicht zu forsch, bitte! Du möchtest ja weder den Kindern den Spaß verderben noch die Stimmungskanone sein, die künftig zu jedem Kindergeburtstag eingeladen wird!

 

Schwelge in Erinnerungen

Weißt Du eigentlich noch, wie Dein fünfter Geburtstag ausgesehen hat? Hast Du mit Freunden gefeiert? Mit der Familie? Auf welchen Kuchen hast Du Dich gefreut und was war Dein schönstes Geschenk? Nutze den gewonnenen Nachmittag für eine kleine gedankliche Zeitreise. Überlege Dir, wie es sich angefühlt hat, fünf Jahre alt zu werden. Oder sechs. Wie es war, den ersten Kuss auf dem Grillplatz bekommen zu haben. Wie Du beim Apfeltauchen mehr Wasser geschluckt hast als im Schwimmkurs. Und wie Du Nachmittage lang bei schönster Sonne im abgedunkelten Zimmer „Mord im Dunkeln“ gespielt hast. Mit Schokokuss-Mund. Zurück Zuhause freut sich Dein Kind sicher, wenn Du ihm davon erzählst, mit ihm im Album blätterst und vergilbte Fotos aus vergangenen Jahrzehnten zeigst.

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